Es kommt mir vor, als hätten wir den ganzen Kontinent durchreist, während ich hier in der Burg sitze und diese Zeilen schreibe. Die Palisade, die wir erst vor Kurzem verlassen haben - ich wähnte sie als meine Heimat. Und mein Grab. Doch das Licht hat anders entschieden und damit einmal mehr bewiesen, dass es einen Plan mit seinen einzig wahren Dienern hat. Der Kreuzzug zieht erneut aus, die Unheiligen und die Ketzer zu strafen. Der Silberwald ist so tief verdorben, wie ich ihn nicht in Erinnerung habe. Die Tage vor dem Weltenbeben waren selbst an diesem Ort sicherer - sofern man davon überhaupt sprechen kann.

Wenn wir uns nur bis in das Hügelland durchschlagen können! Beim Licht, die Reise verlief besser als befürchtet, doch hat der abendliche Regen die verlassene Feste total umspült. Der lehmige Boden ist ein wahrer Sumpf geworden, der nur gierig schmatzend darauf wartet, unsere tapferen Seelen zu verschlingen. Dennoch halten die Kreuzfahrer aus, ich lobe ihren Eifer!

Wir mussten im Keller einen zurückgelassenen Infizierten vorfinden, der sogleich gerichtet wurde - doch es hat der ganzen Mannschaft eines gezeigt: Überall im Schatten lauert der Untot. Jeder Winkel ist verderbt und krank - der Kreuzzug allein ist die Medizin. Wie man mir später berichtet, waren es wohl die feigen Gilneer, die sich in dem Gemäuer verschanzt hielten, bis sie flohen. Wir fanden eine ganze Kiste mit Schmuck vor, die der gilneeischen Machart und ihrer verderbten Symbolik folgte. Wölfe, Worgen, Worge. Es gibt keinen Unterschied, unheiliges Köterpack!

Vielmehr gäbe es von der Quartiernahme der Mannschaft auch nicht zu berichten, wenn da nicht noch ein Konflikt wäre, der sich wohl anbahnt. Ein zur Verstärkung gesandter Ritter, von Alzey, scheint eine sonderbare Art zu haben, über das Licht und seinen wahren Glauben zu sprechen. Der Bruder Thorir wurde natürlich umgehend hellhörig und wollte eine philosophische Predigt abhalten - die Gier dieser Inquisitoren. Wollen unsere Leute lieber hinrichten, anstatt den Krieg zu gewinnen! Doch schweife ich ab - und schließe mit diesen Worten nun meinen Bericht.
Möge das Licht mich schützen!